SPD Wannweil

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"Menschen statt Kunden": Peter Friedrich diskutierte in Münsingen über die Gesundheitsreform

Veröffentlicht am 14.09.2009 in Veranstaltungen

Am vergangenen Mittwoch diskutierte Peter Friedrich, Mitglied des Gesundheits-ausschusses im Deutschen Bundestag und Geschäftsführer der baden-württembergischen SPD die jüngste Gesundheitsreform. Auf Einladung des Reutlinger SPD-Bundestagskandidaten Sebastian Weigle, kam der Gesundheitsexperte nach Münsingen um mit Betroffenen den Gedankenaustausch über eine Reform zu suchen, die derzeit für viel Gesprächsstoff unter Ärzten und Patienten sorgt.

Vor allem die verzögerte Honorarberechnung der kassenärztlichen Vereinigung (KV), die für Planungsunsicherheiten unter den Ärzten sorge, bereitet Friedrich dabei Kopfzerbrechen. Er übernehme für diesen Missstand zwar die politische Verantwortung, nimmt aber gleichzeitig die KV in die Pflicht.: „Es ist nicht akzeptabel, dass Ärzte erst im Frühjahr 2010 erfahren, was sie im Jahr 2009 verdient haben.“ Wie in diesem Punkt räumte Friedrich weitere „Unwuchten“ ein, die zu gleichzeitiger Über- und Unterversorgung auf engstem Raum führten. Er plädierte dafür, besonders im ländlichen Raum, vorhandene Strukturen der Ärzteversorgung in enger Zusammenarbeit effektiver zu nutzen. Das Modell, eines federführenden Hausarztes habe sich dabei bewährt.
Dem, im Wahlprogramm der FDP verankerten, Vorstoß, einer marktwirtschaftlichen Bereinigung des Gesundheitssektors, erteilte Friedrich eine klare Absage: „Patienten sind und bleiben Menschen und keine Kunden.“ Er mahnte zudem einen Mentalitätswechsel bei den Patienten an: „Wir sind Weltmeister im Pillenschlucken.“ Ein verhaltener Umgang mit Arzneimitteln und die Nutzung therapeutischer Alternativen könne helfen ein Gesundheitssystem zu entlasten, das so Friedrich zwar das beste der Welt, aber auch das teuerste der Welt sei.
Die Veranstaltung im Münsinger Gasthaus „Älbler“, initiiert von SPD-Bundestagskandidat Sebastian Weigle, knüpfte an vorangegangene Diskussionsrunden an und diente dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Weigle zeigte sich zufrieden über den Verlauf der lebhaften Diskussion: „Es wurden offensichtliche Schwierigkeiten angesprochen und ich bin sicher, dass die Anliegen ernst genommen werden. Ein Schritt in die richtige Richtung.“

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